In der neuen Werkstatt – Die ersten Wochen

Das erste Tor
Das erste Tor

Die ersten, mehr oder weniger produktiven, Wochen in der neuen Werkstatt sind rum.
Da wird es Zeit für ein erstes Fazit.

Die Werkstatt im Haus zu haben ist super bequem. Morgens aufstehen, anziehen, Kaffee trinken und dann einfach zwei Schritte über den Flur machen und anfangen zu arbeiten.

Dahinter liegen die heiligen Hallen
Dahinter liegen die heiligen Hallen

Diese Bequemlichkeit ist gleichzeitig der einzige größte Nachteil an der neuen Situation, den ich bisher festgestellt habe.
So einfach es ist, zur Arbeit zu kommen, so bequem ist es auch, sie wieder liegen zu lassen. Einfach aus der Tür gehen, Treppe hoch und da steht der Laptop und der Lesesessel und ein Stapel ungelesener Bücher lümmelt auf dem Boden rum. Der innere Schweinehund kläfft ausgelassen….

Davon abgesehen bin ich bisher sehr zufrieden mit der neuen Situation. Alle Maschinen, Werkzeuge und Materialien sind untergebracht und es ist sogar noch Platz.
Ich muss noch ein paar Regale, z.B. für Holz aufhängen. Aber das ist kein großer Akt, obwohl es eine Umstellung ist wieder mit der Hilti und mit Dübeln hantieren zu müssen anstatt Alles einfach ins Holz zu spaxen.

Das Maschinendeck
Das Maschinendeck

Ich werde sicher im Laufe der Zeit noch das Ein-oder Andere umräumen. Das wird sich weisen. Am letzten Wochenende hat die Werkstatt jedenfalls ihre endgültige Feuerprobe bestanden, als vier Leute zum Bogenbauen da waren und es unfallfrei funktioniert hat.

Pfeile und Bögen wollen gebaut werden
Pfeile und Bögen wollen gebaut werden

Ein unverhoffter positiver Effekt des Umzugs war, daß ich mich wieder auf das Wesentliche – den Bogen- und Pfeilbau – konzentriert habe.
Da ich nicht mehr so viel Platz habe, wie in der Altstadt, musste ich aussortieren. Rausgeflogen ist der ganze Kram, den ich für irgendwelche Projekte abseits von Pfeil und Bogen angesammelt hatte und der teilweise schon seit Jahren vor sich hin gammelte.
Allein aus Platzgründen ist die neue Werkstatt (fast) ganz auf den Bogenbau ausgerichtet – abgesehen von einem Eckchen für den Modellbau.

I want to believe
I want to believe

Bis jetzt haben die Sicherungen gehalten, es hat sich noch kein Nachbar beschwert und ich habe das Haus noch nicht abgefackelt. Es scheint so, als könnte es was werden, mit der neuen Werkstatt in der heimischen Höhle.

 

Eintägige Kurzeinführung in den Bogen- und Pfeilbau

Dieser eintägige Kurs stellt eine „eingedampfte“ Version des Bogenbaukurses „Manau“ dar.

Kursteinehmer arbeiten an ihren Bögen
Kursteinehmer arbeiten an ihren Bögen

Der Kurs ist gut für Kinder im Grundschulalter geeignet, die noch nicht die nötige Ausdauer mitbringen, um 2 Tage konzentriert an einem Projekt zu arbeiten.
Für sie sind die Rohlinge so weit vorbereitet, daß sie die Bögen nur noch fertig schleifen und schön machen müssen. Währenddessen erkläre ich, wie die Bögen entstanden sind.
Anschließend werden Pfeile gebaut und dann wird das Gerät ausprobiert.

Erster Test
Erster Test

Außerdem ist er gedacht für Leute, die kein Wochenende investieren können, aber trotzdem zumindest mal in die Welt des Bogen- und Pfeilbaus reinschnuppern wollen.

Kursdauer: 10:00 – 18:00 (incl. Mittagspause)
Kosten: 79,00€ / Teilnehmer (alle Materialien inklusive)

Geschafft!!

Wir haben den 26.12.2013 und der Umzug der Werkstatt ist seit 3 Wochen endgültig geschafft. Ich war es danach auch.
Während des ganzen Aussortierens, dem Saubermachen und der Ein- und wieder Auspackerei hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl niemals fertig zu werden.

Zeug, Zeug, überall Zeug
Zeug, Zeug, überall Zeug

Am anstrengendsten war dabei nicht die körperliche Arbeit, sondern das entscheiden, was mit in die neue Werkstatt kommt, was Schrott ist und was ich noch jemandem anbieten kann.
Die schiere Größe der Altstadtwerkstatt hat dazu verleitet, jede Menge Kram aufzuheben, weil ich ihn vielleicht für irgendein Spaßprojekt mal brauchen kann.
In den neuen Räumen daheim ist dafür kein Platz mehr.
Ich muss mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren – Bögen und Pfeile bauen.

Leer!
Leer!

Jedenfalls ist es jetzt geschafft. Alles in der neuen Werkstatt verräumt. Hier und da werde ich sicher noch umkramen müssen und es werden noch ein paar Regale dazu kommen. Aber insgesamt funktioniert die Werkstatt.

Wie es in meiner neuen Werkstatt aussieht, zeige ich euch demnächst.
Bis dann!

 

Morgen geht’s los

Am Samstagabend endete der letzte „normale“ Arbeitstag in der alten Werkstatt mit der Verabschiedung der Kursteilnehmer.

Wird es so nicht mehr geben (Photo by monks37.de)
Wird es so nicht mehr geben
(Photo by monks37.de)

Damit geht das Kapitel Altstadt für mich mit Riesenschritten seinem Ende entgegen. Jetzt, im November, werde ich die Werkstatt endgültig nach Hause, nach Konzen, umziehen.
Abgesehen von ein paar kleineren Aufträgen steht nur noch Aufräumen, Umräumen und wieder Einräumen für die nächsten 3 Wochen auf dem Programm.

Das ist nur die Hälfte an Zeug.....
Das ist nur die Hälfte an Zeug…..

Ab dem 01.12.2013 soll es dann in den heimischen Räumlichkeiten wieder neu losgehen.

Ich wurde jetzt schon öfters gefragt, ob es mir leid tut, die Werkstatt in der schönen Monschauer Altstadt aufzugeben. Samstagabend habe ich beim Feierabendbier mal ganz in Ruhe darüber nachgedacht und die Antwort lautet: Kaum!
Keine Angst, das wird hier kein Altstadtbashing. Als sich die Gelegenheit ergab, die Werkstatt zu verlegen, habe ich schon überlegt, ob ich das wirklich machen will.
Letztlich gab betriebswirtschaftliche Vernunft den Ausschlag. Es war einfach nicht sinnvoll, zuhause drei werkstatttaugliche Räume leerstehen zu lassen und stattdessen Miete und Fahrtkosten für die Werkstatt in der Altstadt zu zahlen.
Ja, ich werde die Kulisse vermissen.
Ja, ich werde die spontanen Besuche von und bei Markus, Renate und Struppi vermissen.
Ja, ich werde die Gespräche mit den Nachbarn vermissen.
Ja, ich werde ganz bestimmt Elkes Nussecken, die Besten der Welt, vermissen.

Aber mein Leben wird einfach erheblich billiger und sooo viel einfacher werden!

Webcon 2013

In meinem Terminkalender steht für den 26.10.2013 die webcon 2013.
Im letzten Jahr haben ein paar Aachener diese Veranstaltung erstmalig durchgeführt und ich hatte da viel Spaß.
Die webcon ist eine Mischung aus Konferenz, Vorträgen und entspanntem Gespräch mit Leuten, die zumindest ich sonst fast nur online „treffe“.
Das Tolle an der Veranstaltung ist, daß man kein Fachmann sein muss, um teilnehmen zu können.
Man braucht kein digital Native, Webentwickler, Hardcorecoder oder Grafiknerd zu sein, um etwas mitnehmen zu können.
Das Themenfeld der webcon ist weit gesteckt und deckt von Programmierergedöns bis Facebookmarketing viele Themen ab.
Nicht zuletzt kann jeder auch selber einen Vortrag einreichen.
Ich habe das letztes Jahr gemacht und zum ersten Mal seit Jahren wieder vor Publikum gesprochen und sie haben nicht schreiend den Saal verlassen.

Also schaut euch den Sessionplan mal an. Bestimmt ist auch für euch was dabei.
Seit der Veranstaltung letztes Jahr habe ich zum Beispiel ein neues Hobby – Indoorhelikopter.
Und darüber gab es noch nicht mal einen Vortrag.

Nicht zu vergessen: Es gibt Mettbrötchen!

Einen kurzen Artikel über die webcon 2012 mit ein paar Bildern findet ihr hier.

 

Das Mittelalterfest „Allerley Kurzweyl“ in Bad Münstereifel

Der Geschichtsverein von Bad Münstereifel
Der Geschichtsverein von Bad Münstereifel

Am letzten Wochenende, genauer gesagt am 29.09.2013, fand in Bad Münstereifel das Mittelalterfest „Allerley Kurzweyl“ statt und ich war dort mit einem kleinen Stand vertreten.
Eigentlich hatte ich ja vor drei Jahren beschlossen, keine Mittelaltermärkte mehr zu beschicken, aber mein Kumpel Michael hat mich gebeten und Bad Münstereifel ist von Monschau aus ja auch nicht so ganz aus der Welt.

Skeptische Blicke
Skeptische Blicke

Also haben wir uns am Samstagmorgen am Werther Tor, vor der Stadtmauer, getroffen und unsere Stände aufgebaut. Wir hatten vermeiden wollen, am Marktsonntag in Hektik ausbrechen zu müssen, um pünktlich fertig zu werden. Außerdem dachten wir, am Samstag schon ein paar Geschäfte machen zu können. Letzteres erwies sich als Fehlschluß. Der Samstag war eine totale Nullnummer.
Immerhin verbrachten Michael und ich einen netten Abend am Feuer der Wesselinger Landsknechte. Das sind ausgesprochen freundliche und freigiebige Leute und es hat mich sehr gefreut, sie kennengelernt zu haben.

Der Sonntag begann für uns mit einem ausgiebigen Frühstück.
Ein farbenprächtiger Umzug mit Teilnehmern aus allen Gruppen, Ständen und Lagern eröffnete dann pünktlich bei idealem Wetter den Markt.

Umzug
Umzug

Von da an hatte ich durchgängig zu tun und war heilfroh, daß ich ausgiebig gefrühstückt hatte. Zum Essen blieb mir nämlich keine Zeit mehr.

Ziemlich geplünderter Stand
Ziemlich geplünderter Stand

Der Markt in Bad Münstereifel hat Spaß gemacht und war sicher einen Besuch wert.
Ein paar Dinge möchte ich der Orga von Zwentibolds Erben aber doch „ins Stammbuch schreiben“.
1. Ihr habt mit der abgeschlossenen Altstadt ein großartiges Ambiente für einen schönen Markt auf dem man umher schlendern kann. Nutzt das doch besser aus und macht in 2 Jahren auch am Samstag Markt. Dann lohnt sich der Aufwand für die Aktiven auch mehr. Einen „mittelalterlichen“ Stand oder eventuell sogar ein ganzes Lager aufzubauen für effektiv sieben Stunden Markt ist ganz schön viel verlangt.
2. Legt die Lager und die Stände der Händler, die in ihren Ständen übernachten enger zusammen. Es ist blöd, wenn man nach einem gemütlichen Abend am Feuer erst mal eine Viertelstunde quer durch die Altstadt latschen muss, um ins eigene Bett fallen zu können. Außerdem kann es, wie das Erlebnis von Michael und mir mit den Düsseldorfer Randalekids in der Samstagnacht zeigt, leicht sehr unangenehm werden, wenn man sich Krawallbrüdern mit Samenstau ohne den Rückhalt einer Gruppe stellen muss.
3. Das Aktiventreffen am Vorabend des Marktes ist eine gute Idee. Aber warum musste da schon um 21:00 Schluss sein, wenn andererseits immer noch Außengastronomie in Betrieb war, als Michael und ich um 00:00 durch die Altstadt zu unseren Zelten gelatscht sind?

 

 

Holunderblütenfest

Am 20. & 21.07. fand auf dem Hof der Familie Pauls im Kalterherberger Ortsteil Ruitzhof das erste Holunderblütenfest statt.

001„Eifelpfeil“ hat dort eine kleine Bogenbahn aufgebaut und allen Interessierten die Möglichkeit geboten, Bogenschießen einmal auszuprobieren.

IMG_7450 IMG_9348 IMG_9388  Wegen einer Terminüberschneidung konnte ich leider nur Sonntagnachmittag an dieser rundum gelungenen Veranstaltung teilnehmen.
An dieser Stelle daher nochmals ein Riesendankeschön an mein Team.

Britta, Daniel, Anne, Mary, ihr seid die Größten. Auf euch ist echt immer Verlaß!

Ohne Sie ginge fast nix
Ohne Sie ginge fast nix

Die tollen Bilder hat übrigens Markus von den mon/ks/37 geschossen.
Lieben Dank dafür.

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Fluflu „Klobürste“

Fluflu „Klobürste“

Standard-Fluflu mit gewickelter Befiederung.

Beispielbild "Klobürste"
Beispielbild „Klobürste“

Ein Pfeil mit extrem starker Bremswirkung für Ziele im Bereich bis ca. 20m (abhängig von der Stärke des Bogens). Schaftmaterial und Spitzen wie bei den Standardpfeilen.

Preis pro Pfeil 15,90€ + 8,50€ Versandkosten innerhalb Deutschlands. Ab 12 Stück wird Rabatt gewährt. Der Preis beträgt dann 14,50€ pro Pfeil.

Beispielbild "Klobürste"
Beispielbild „Klobürste“

 

Fluflu 6fach-Befiederung

Fluflu 6fach

Standard-Fluflu mit einer Sechsfachbefiederung in voller Höhe

Beispielbild "6fach"
Beispielbild „6fach“

Ein Pfeil mit starker Bremswirkung zum Schießen auf kleine Ziele im Bereich bis ca. 30m (abhängig von der Stärke des Bogens). Schaftmaterial und Spitzen wie bei den Standardpfeilen.

Preis pro Pfeil 10,50 + 8,50€ Versandkosten innerhalb Deutschlands. Ab 12 Stück wird Rabatt gewährt. Der Preis beträgt dann 10,00€ pro Pfeil

Larppfeile selber bauen

Es wird ja immer wieder diskutiert, ob es sicher und vertretbar sei, mit einem Bogen einen Pfeil auf einen Menschen abzuschießen. In dieser Diskussion schlagen die Wellen meist recht schnell sehr hoch, und so gut wieder jeder der Beteiligten führt irgendein drastisches Beispiel an, um seine Position zu untermauern. Erstaunlich finde ich dabei, dass immer nur über die Gefahren durch die Pfeile gesprochen wird. Die Tatsache, dass beim Liverollenspiel (Larp) die Leute mit „Waffen“, die aus denselben Materialien wie die Pfeile bestehen, auf einander einschlagen, bleibt da weitgehend außen vor. Ich möchte hier einmal zeigen, wie die Pfeilspitzen aufgebaut sind, die ich in meiner Zeit als aktiver Rollenspieler verwendet habe.

Meine Pfeilspitzen bestanden aus folgenden Materialien:

  • Stabiler Schaumstoff, wie er auch zum Bau anderer Larpwaffen verwendet wird, in 20 mm Stärke
  • weicher, offenporiger Schaumstoff, z.B. aus einer alten Matratze
  • Gummiblunt für 11/32″ Schäfte
  • Aluminiumscheibe mit 35 mm Durchmesser
  • Latexmilch
  • Pattex zum VerklebenLarpfeile01 006

 

Die Kosten hängen natürlich sehr stark von der Menge der Pfeile ab, die man baut. Wir haben in meinem damaligen Rollenspielverein ca. 1000 Stück auf einmal gebaut und kamen da auf einen Preis von etwa 3,- € pro Stück. Baut man nur einige wenige Pfeile, sind die Kosten deutlich höher.

Zwei Dinge sind besonders zu beachten.

  • Der Durchmesser muss mindestens 5 cm betragen. Dadurch wird verhindert, dass der Pfeil, wenn es denn wirklich einmal zum schlimmsten Fall kommen sollte, in das Auge eindringen kann. Er stützt sich dann auf den umliegenden Knochen ab und gelangt meist nicht in Berührung mit dem eigentlichen Glaskörper.
  • Die Spitze braucht einen stabilen Durchschlagschutz, der zuverlässig verhindert, dass sich der Pfeilschaft durch den Schaumstoff bohren kann. Bei meinen Spitzen übernahm die Aluminiumscheibe diese Aufgabe. Alternativ kann man auch eine Ledereinlage verwenden. Dann muss es aber zwingend ein stabiles, mindestens 3 mm starkes, gehärtetes Rüstleder sein und nicht bloß ein Stückchen Bekleidungsleder von einer alten Jacke.

Das weitere Vorgehen hängt ein wenig davon ab, wie viele Pfeilspitzen man zu bauen gedenkt, ob Leder oder Aluminium als Durchschlagschutz verwendet wird, und wie man mit Werkzeugen ausgestattet ist. Wenn Leder als Durchschlagschutz verwendet wird und eine Bandsäge zur Verfügung steht, dann kann man die einzelnen Materialien als Matten verarbeiten und nach dem Verkleben zuschneiden. Bei Aluminium als Durchschlagsicherung muss man auf jeden Fall in 2 Blöcken arbeiten, da man ja noch die Aluminiumscheibe einkleben muss.

Pömpelspitze in einfacher Bauweise mit Durchschlagschutz aus Leder
Pömpelspitze in einfacher Bauweise mit Durchschlagschutz aus Leder

Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

  1. Zwei mit 5,5 cm Kantenlänge quadratische Stücke von dem festen Schaumstoffmaterial aufeinander kleben. Auf ein drittes Stück eine Scheibe weichen Schaumstoff der selben Größe kleben, die ebenfalls 20 mm stark ist.
  2. Wenn die Klebung gut durchgetrocknet ist, wird in den Block aus dem harten Schaumstoff ein Loch von 13 mm Durchmesser komplett schön mittig durchgebohrt. Anschließend wird die Bohrung auf einer Seite 15 mm tief auf 20 mm Durchmesser aufgebohrt. In den so entstandenen Kanal wird später der Gummiblunt eingeklebt.
  3. Ich streiche die Bohrung mit Pattex ein und ebenso den Blunt. Diesen habe ich vorher auf einen Pfeilschaft gesteckt, damit ich mir keinen Kleber in den Blunt schmiere. Jetzt schiebe ich den Blunt soweit in die Bohrung, bis er an der weiteren Seite bündig ist.
  4. Ich klebe die Aluminiumscheibe auf den Blunt.
  5. Wenn die vorhergehenden Klebungen gut abgetrocknet sind, klebe ich den zweiten Block (den mit dem weichen Schaumstoff) so an den anderen, dass der weiche Schaumstoff außen ist.
  6. Jetzt lasse ich alles mindestens ein paar Stunden trocknen. Da eine runde Spitze eher unserem Formempfinden entspricht geht es dann an die Formgebung. Am einfachsten lässt sich die Spitze an einem Bandschleifer rund schleifen. Den Schaft kann man dabei gleich als Handgriff nutzen. Den oberen Teil der Spitze habe ich kegelförmig geschliffen. Das muss man nicht machen, es sieht aber einfach gefälliger aus.
  7. Der nächste Arbeitsgang ist dann das „Latexen“ der Spitzen. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Spitzen mehrfach mit Latexmilch eingepinselt werden, um eine glatte und wasserabweisende Oberfläche zu erzeugen. Die Latexmilch lässt sich problemlos mit handelsüblicher Abtönfarbe einfärben. Wichtig dabei ist, dass der vordere Bereich der Spitze, der aus dem weichen, offenporigen, Material besteht, entweder nicht mit eingepinselt wird, oder nach dem Abtrocknen des Latexüberzuges mit einer Stecknadel perforiert wird. Dieser Bereich der Spitze soll sich nämlich beim Aufprall, ähnlich wie die Knautschzone eines Autos, zusammendrücken und dadurch einen Teil der Aufprallwucht in Verformung umsetzen. Das geht aber nur, wenn er nicht luftdicht ist. Welchen Weg man wählt ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Ich habe diesen Bereich immer mit Tape abgeklebt und so gar nicht erst mit Latex überzogen. Man kann aber auch die Spitzen einfach in die Latexmilch tauchen und später perforieren.
  8. Damit ist der Bau der Spitzen abgeschlossen und es bleibt nur noch die übliche Pfeilbauarbeit, also Befiedern und Nocken aufkleben. Ich habe meine Pfeile immer ganz normal mit Federn befiedert. Aber das ist Luxus. Beim Larp sind die Pfeile echte Munition. Man schießt damit ins Gebüsch oder auch mal ins Dunkle, wenn man Wache schiebt, oder Leute treten während der Schlacht darauf. Sie werden nass und dreckig, während man durchs Gelände pirscht und was der Widrigkeiten noch so sein können. Deshalb empfehle ich, die robuste Variante zu wählen, Plastiknocks und Plastikfletches.
  9. Noch ein Wort zu den Schäften. Da als Basis des Spitzenaufbaus Gummiblunts im Durchmesser 11/32“ verwendet werden, bietet es sich an, auch entsprechende Schäfte aus dem Bogensportzubehör, aus Fichte oder Kiefer zu verwenden. Wem das zu teuer ist, der kann auch einfache Dübelstangen aus dem Baumarkt verwenden, Durchmesser 10mm. Diese müssen aber eventuell so zurecht geschliffen werden, daß die Blunts „saugend“ darauf passen. Aus Gründen der Sicherheit – fester, sicherer Halt der Spitzen – und der Bequemlichkeit – man erspart sich das Schleifen und kann auch direkt die passenden Kunststoffnocken verwenden – empfehle ich „echte“ Pfeilschäfte zu verwenden. Diese sollten in der höchsten verfügbaren Spineklasse gekauft werden. Schließlich ist so eine Larpspitze schwer und unförmig.

Zum Abschluss sei noch mal darauf hingewiesen, dass vor allem die beim Larp erlaubten Bogenzuggewichte (Je nach Spielleitung 25-30lbs maximal) nicht überschritten werden dürfen und alle weiteren Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, und dass auch der beste Larppfeil immer wieder überprüft werden muss. Seid also besser vorher schlau als hinterher klüger!
Viel Spaß beim Basteln und Spielen.

Yiepiehiyeah Schweinebacke!