Kaiser Karls Pfeile für die Aachener Ausstellung sind fertig.
Die Bilder zeigen die Variante, die von den Ausstellungsmachern gewünscht wurde.
Gänsefedern in Dreiecksform, mit Birkenteer auf Eschenschäfte geklebt und mit ungefärbtem handgesponnenem Flachsgarn gewickelt.
Die geschmiedeten Spitzen wurden ebenfalls mit Birkenteer aufgeklebt und zusätzlich mit Bronze verstiftet.
Da ich genug Material da hatte, habe ich auch noch einen alternativen Dreiersatz gebaut.
Diesmal mit angeschnitzter Selfnock, angelehnt an die Funde aus Oberflacht, Befiederung nicht geklebt, sondern nur gewickelt mit handgesponnenem Seidengarn das mit Indigo und Färberwau gefärbt wurde. Die Spitzen sind diesmal nur mit Birkenpech geklebt.
Am Mittwoch werde ich die Pfeile in Aachen abgeben, wo sie dann ihren Platz in der Ausstellung finden werden.
P.S. Ja Daniel, jetzt geht es weiter mit euren Pfeilen, Armbrusten und Bögen. Gleich nachdem ich den Kinderbogen fertig habe, der bis Montag auf der Post sein muss.
Der Titel sagt es ja schon, beim Armbrustbau geht es voran. Ich habe ein „Vorserienmodell“ mit einem Schaft aus Eiche, Manaubogen und Leinensehne zusammengebaut und erfolgreich getestet.
Die Serienfertigung ist angelaufen. Dieser Begriff ist eigentlich falsch, weil ich beschlossen habe, daß jede Armbrust etwas anders sein soll.
Die allgemeinen Dimensionen werden zwar gleich sein, aber die Geräte werden sich in Details unterscheiden.
Ich finde, das passt einfach besser in die Zeit.
Im Moment nimmt mich allerdings ein anderes Projekt für ein paar Tage in Anspruch, so daß ich nicht mit Volldampf an den Armbrusten arbeiten kann.
Das wird aber spätestens Ende der Woche vorbei sein.
2014 ist ja „Karlsjahr“ in Aachen – 1200 Jahre Karl der Große – und so gibt es natürlich Einiges an Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema.
Ich wurde Mitte April vom Kulturbetrieb der Stadt Aachen, Ausstellungsbüro Karlsjahr 2014, gefragt, ob ich einige frühmittelalterliche Pfeile zu ihrer Ausstellung
„Karl der Große. Orte der Macht“ beisteuern würde.
Ich habe gerne zugesagt, zumal ich den größten Teil der benötigten Materialien in meinem Bestand habe.
Nach ein paar notwendigen Rückfragen und Absprachen konnte ich mit der Arbeit beginnen
Als erstes wurden drei Schäfte aus Esche mit sogenannten Selfnocks versehen. Das bedeutet, daß die Sehnenkerbe am Ende des Pfeilschaftes direkt in den Schaft eingeschnitten wird.
Für die „kaiserlichen Pfeile“ wurde diese Selfnock außerdem mit Eichenholz verstärkt, das mit einem Hautleim in die Kerbe eingeklebt wurde.
Als nächstes wurde die Befiederung aus Gänsefedern zugeschnitten und mit Birkenpech auf die Schäfte geklebt.
Wenn dann morgen die Verklebung endgültig ausgehärtet ist, werden die handgeschmiedeten Spitzen angebracht und die Pfeile mit einer Wicklung aus handgesponnenem, ungefärbten, Leinengarn fertiggestellt.
Vier Monate nach dem Umzug in meine Werkstatt kommt ein Projekt zum Abschluß, an dem Daniel und ich schon länger als ein Jahr herumkauen.
Wir wollten eine erschwingliche Armbrust bauen, die ordentlich schießt und sowohl für Larp als auch für die Feldschlacht auf einem Mittelaltermarkt taugt. Dabei sollte es weder ein Latexspielzeug noch ein unerschwinglich teures Replikat werden.
Wir wollten etwas „Ambientiges“, daß so bezahlbar bleibt, daß es ohne schlechtes Gewissen tatsächlich benutzbar ist.
Nach einigen Fehlversuchen mit Stahlbögen von billigen Pistolenarmbrusten und einfachen Holzbögen, entstand der erste wirklich taugliche Prototyp, der auch einen einwöchigen „Dauertest“ durch verschiedene Benutzer überlebte.
Bei diesem Prototyp ist der Schaft noch aus Fichte. Der Bogen aus Manau ist schwarz lackiert, weil ich den Lack gerade zur Hand hatte.
Als Abzug dient ein Doppelhebel aus Stahlblech. Auch das ist ein bekanntes Prinzip. Es ist wesentlich einfacher umzusetzen als die übliche authentische Konstruktion mit Nuss und Nussbrunnen.
Der Niederhalter für den Bolzen besteht aus einem Streifen Messingblech.
Der Armbrustbogen ist Manau (Rattan) gefertigt. Das entbehrt zwar jeder Aunthentizität, liefert aber einen robusten Holzbogen, der im Ambiente eines Mittelatermarktes nicht unangenehm auffällt und es hält die Herstellungskosten niedrig. Der Bogen wird mit zwei Bolzen in einer passenden Aufnahme am vorderen Schaftende befestigt und zusätzlich mit einer Schnurwicklung gesichert.
Als Sehne kommt bei dem Prototypen noch gewöhnliche Bogensehne aus Dacron B50 zum Einsatz. Bei den Produktionsmodellen wird standardmäßig eine Leinensehne verwendet werden.
Das Testmodell hat sich in dieser Form so gut bewährt, daß ich auf dieser Basis in die endgültige Produktion einsteigen kann.
Das heißt:
Das Schaftholz wird Eiche sein
Gewöhnliche Schrauben, bspw. am Abzugsmechanismus werden durch Messingbolzen ersetzt
Der Bogen bleibt, bzw. erhält Holzfarben
Es kommt eine Leinensehne zur Anwendung
Der Schaft wird ausgearbeitet und verziert
Sobald die ersten Produktionsmodelle fertig sind, werde ich sie hier vorstellen.
Es stand eine kleine Pfeilbauaktion an.
Eine Freundin lernt Schmiedin in der Aachener Schmiede von Michael Hammers und soll am Dienstag eine Gruppe Grundschulkinder, die die Schmiede besuchen werden, betreuen.
Da die Kinder nicht selber schmieden dürfen und auch nur zwei Stunden in der Schmiede verbringen werden, entstand die Idee mit den Kids Bogen zu schießen und ihnen als Erinnerung einen mittelalterlichen Pfeil mit geschmiedeter Spitze mit zu geben.
Also trafen wir uns heute in meiner Werkstatt um die Pfeile vorzubereiten und dabei einen netten Nachmittag zu verbringen.
Gegen achtzehn Uhr hatten wir dann vierundzwanzig „Kaiser-Karl-Pfeile“ mit mittelalterlicher Dreifachbefiederung und einer Federwicklung aus pflanzlich gefärbtem Seidengarn soweit fertig, daß am Montag nur noch die Spitzen angebracht werden müssen.
Damit blieb auch noch Zeit, daß gute Wetter für Grillkotteletts und Nudelsalat zu nutzen.
Ich bin ja immer wieder überrascht, welche Farben man mit Naturfarbstoffen hin bekommt, wenn man weiß was man tut.Das Garn ist Seide und mit Krapp und Wau gefärbt. Es hat beinahe denselben Kupferton wie die Ringe auf den Pfeilen, deren Befiederung ich damit gewickelt habe. Diese Ringe sind allerdings mit einem modernen Effektlack gemacht worden. Wenn ihr euch für solche handgefärbten Garne interessiert und eure Pfeile einmal mit einer Wicklung aus echter Seide in irgendeiner leuchtenden Farbe verschönern wollt, dann wendet euch an Marled Mader. Ihre Auswahl ist riesig und sollte beinahe jeden Farbwunsch erfüllen können.
Der Eifelpfeil hat auch einen Flickr-Account. Dort könnt ihr euch nicht nur Fotos von Pfeilen, Bögen und Zubehör anschauen, sondern auch Bilder von Veranstaltungen, Turnieren, Lagern und Märkten an denen ich teilgenommen habe.
Im Laufe der Zeit werde ich den Stream weiter befüllen. Auf Facebook gebe ich bekannt, wenn wieder neue Bilder online sind.
Ein Pfeil in mittelalterlicher Optik mit einer mahagonifarben gebeizten, aufgesetzten, Holznocke als Highlight.
Der Fichtenschaft ist mit industriell gefertigten Bodkinspitzen bewehrt und trägt eine Dreifachbefiederung in Dreiecksform. Die Bodkins sind verklebt und zusätzlich vernietet. Der Preis beträgt 18,50€/Pfeil + 8,50€ Versandkosten für den Versand innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.
Am kommenden Wochenende ist wieder Bogenmesse in Mannheim.
Ich werde am Samstag, 22.02.2014, relativ früh da aufschlagen und mich mal umsschauen.
Vielleicht sieht man sich ja.
Der Jahreswechsel ist ja angeblich eine Zeit der Veränderung für uns Menschen. Die meisten von uns gehen voller guter Vorsätze ins neue Jahr und vergessen sie bevor der Januar herum ist.
Die Veränderung bei Eifelpfeil sind dauerhafter.
1. Der Nergal ist bis auf Weiteres aus dem Programm genommen. Sollte er wieder verfügbar werden, wird das hier mit viel Tamtam verkündet werden.
2. Ich werde mich verstärkt auf historische Bögen und die passenden Materialien konzentrieren. Das bedeutet nicht, daß ihr in Zukunft keine Fichtenschäfte oder moderne Spitzen bei mir kaufen könnt. Aber ihr werdet häufiger mal mit Lieferzeiten rechnen müssen, weil ich die Bevorratung einschränken werde.
Dafür wird es demnächst mehr handgeschmiedete Spitzen, Federn von Gans, Perlhuhn, Pfau und anderen Vögeln und handgefertigte Schäfte geben.
3. Einige Preise musste ich leider erhöhen. Das betrifft die vor allem die Kurse, aber auch einige Materialien und Bögen.
Ich hoffe, daß diese Veränderungen niemanden vergraulen und wünsche euch ein spannendes 2014.